Budo, die Kampfkünste Japans, einem Land, dass hohen Wert auf Anstand, Respekt und Höflichkeit legt. Einige dieser Sitten und Regeln scheinen uns vielleicht fremd und ein wenig eigentümlich, nichts desto trotz sind sie fester Bestandteil des Budo, dass, wie wir alle zumindest in der Theorie wissen, mehr bedeutet, als nur die Techniken zu lernen. Ein jeder kennt die formellen Regeln des An- und Abgrüßens, des Verhaltens beim Betreten des Dojo und die Dojokun, denn sie werden als Theorie wissen schon bei den ersten Prüfungen verlangt.
Diese auswendig zu lernen und auf zu sagen ist eine Sache, doch die wahre Kunst besteht darin die Theorie auch mit Leben zu Füllen und somit seinen eigenen Charakter zu stärken und beständig an sich zu arbeiten, dass ist der Geist des Budo. Dies sollte jedem klar sein und dahingehende Bemühungen zeigen. Nur wer sein eigens Verhalten immer wieder auf den Prüfstand stellt wird letztendlich zum waren Do unserer Kunst vordringen. Meister Funakoshi gibt uns dazu in seinen Nijukun auch einige Hinweise und Anleitung. „Im Mittelpunkt der Regeln stehen spirituelle Anforderungen, mentaler Scharfsinn und die weitreichenden Möglichkeiten einer Lebensumgestaltung, die das Karate beinhaltet. Die Einstellung ist hierbei wichtiger als die (Kampf-) Stellung, der Geist wichtiger als die Form.“1 Unten erwähntes Buch sei hier jedem dringend ans Herz gelegt, der mehr erfahren möchte.
In der Folge möchte ich nur einige Hinweise geben, wie sich dieses Bemühen um die richtige Geisteshaltung und Einstellung umsetzen lassen könnte:
Wem es nun gelingt von diesen Grundlagen etwas umzusetzen und vielleicht auch mit in sein alltägliches Leben zu nehmen, der hat einen wichtigen Schritt getan die erste Regel von Meister Sakugawa Shungo, dem Verfasser unserer Dojukun, für sich zu erschließen.
In diesem Sinne,
Euer Sven
1 Funakoshi, Gichin, Karate-Do, Piper Verlag München, 2007. Aus dem Vorwort von JohnTeramoto