Samstag, 7 Uhr morgens im Hause Bednarek: Der Wecker klingelt und Monika torkelt, nicht nur schlaftrunken, die Treppen runter. Erst hatte ich nicht verstanden, warum ich mich an einem Samstag so früh quälen muss, aber nach kurzer Zeit wurde mir bewusst, dass ich am besagten Tag mit Nobi und Sven nach Hude zum Lehrgang fahre. Panik machte sich breit! In diesem Moment wurde mir klar: Feier niemals am Tag vor einem Lehrgang..
Wobei, „feiern“ eigentlich übertrieben ist. Aber es wäre wohl besser gewesen, statt das Bolero zu besuchen, eher den Abend gemütlich im Bett zu verbringen und früher schlafen zu gehen.
Nun ja, man lernt bekanntlich am besten aus Fehlern.
Trotz meines etwas fragwürdigen Zustands, war ich bester Laune, da ich mich schon sehr auf den Lehrgang freute.
Haus geputzt, Tasche gepackt... und schon bimmelte mein Handy. Es war Nobi:
„Raus an die frische Luft!“
Mit einem Lächeln im Gesicht nahm ich fix meine Tasche und watschelte zu Nobis Auto, das einladend vor meiner Haustür stand ^.^. Sven saß schon drin und beide begrüßten mich mit einem breiten Grinsen.
Die Fahrt nach Hude war toll. Auch wenn ich die Hälfte davon etwas abwesend , teilweise schlafend vor mich hin schlummerte, genoss ich den Moment.
Bei einer kurzen Toiletten- und Trinkpause bekam ich freundlicherweise etwas Nobis „Spezialkaffee“ ( sehr lecker ) und dann ging es mir auch schon besser.
Nach 2 Stunden Autofahrt kamen wir schließlich am Dojo an. Wir waren unerwartet zu früh und damit die Ersten. Aber besser zu früh, als zu spät und außerdem war das Wetter so herrlich, dass wir die Zeit zum Entspannen in der Sonne nutzen.
Lange mussten wir nicht warten, da kamen schon Tanjana und Oli und auch Udo ist angekommen.
Kurze nette Begrüßung und auf geht’s!
Zu meiner Überraschung begannen wir mit einem 'Kindertraining'
Da standen wir also: Tanjana, Oli, Sven, Udo und Ich und 4 kleine Kids vor uns...
Aber es war wirklich nett, mal mit den Kleinen zu trainieren. Es war zwar nötig alles fünf mal zu erklären, aber im Endeffekt war es ja doch echt süß, wie sie sich abmühten.
Als das Training nach 1,5 Stunden um 13:15 Uhr beendet war, standen schon die Erwachsenen vor der Tür. Die Einen, um ihre Kinder abzuholen, die Anderen, um selbst zu trainieren.
13:30 Uhr begann nach einer Begrüßungs- und Vorstellungsrunde die erste Hälfte des Lehrgangs für Erwachsene.
Wir waren eine recht große Gruppe, was natürlich toll für so ein Lehrgang ist, und ich lernte viele neue Leute kennen.
Wir fingen mit ruhigen Übungen an, die helfen sollten uns mehr auf unser Körperschwerpunktzentrum zu konzentrieren. Eine tolle Übung dafür ist zum Beispiel „Pushing hands“ und macht tierischen Spaß. Danach machten wir etwas Bunkai, wie es gewünscht war.
Das war echt nett, weil man mit den Karatekas, die man noch nicht kennt, zusammen trainieren konnte. Und es ist total cool: Eigentlich ist man sich ja fremd, aber durch das Karate, das Menschen verbindet, ist das eben nicht mehr so.
Das hat mir gezeigt, dass ich auch mal zu anderen Lehrgängen fahren sollte. Zu Lehrgängen von vielleicht auch anderen Organisationen, da man viele neue Erfahrungen sammeln und einfach etwas anderes lernen kann...
Nach den Bunkai-Übungen war die erste Einheit geschafft und die Müdigkeit macht sie bei mir breit. Also ab an die frische Luft. Wir hatten wunderschönes Wetter! Alle standen draußen und wir unterhielten uns, lachten und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Ich bekam wieder was von Nobis „Spezialkaffee“ ^.^ , nach dem ich auch wacher wurde. Für die zweite Einheit sollte ich viel Energie haben..
Wir haben fast die ganze Einheit über nur Kata Heian Oyo gemacht, die als Schwerpunkt des Lehrgangs geplant war. Am Anfang nur Stück für Stück locker, für die, die diese Kata nicht kannten oder vergessen haben. Nun, und wenn die Kata im Gedächtnis sitzt, gibt es kein Erbarmen mehr.