Lehrgang bei Shihan Shirai in Hamburg, 02.04.2011

Endlich Wochenende und dazu auch mal wieder frei. Mein Gott wieso bin ich denn dann noch früher aufgestanden als an einem Arbeitstag. Ach ja. Leichtsinnigerweise hatte ich mich mit Olli und Frank verabredet. Hiroshi Shirai gab einen Lehrgang in Hamburg, na dann mal auf. Um 10 Uhr war Lehrgangsbeginn. Um 7 Uhr sollte es losgehen. Das sollte doch dicke reichen, zumal die Fahrt auch noch ohne besondere Vorkommnisse verlief. Da blieb sogar noch genug Zeit in Hamburg noch ein Käffchen zu schlürfen, bevor es zur Halle ging.

Ungefähr 20 nach 9 kamen wir dann auch am Dojo an, war ja noch genug Zeit. Pustekuchen. Das Erste was wir sahen war ein brechend voller Trainingsraum und alle schon fleißig am Üben. So wurden wir auch erstmal mit den Worten begrüßt. „Na, ihr seid aber spät dran.“ „Äh, sollte der Lehrgang nicht um 10 beginnen?“, „Ja, aber Sensei ist doch immer schon ne Stunde eher da und beginnt mit ein paar Übungen, das ist doch allgemein bekannt.“ Tja, uns jetzt auch. Aber halb so schlimm, wir waren ja immer noch sehr früh und hatten ja noch genug Zeit, außerdem trudelten nach uns immer noch wieder Leute ein, überraschenderweise auch Michael, stimmt ja, der ist ja am Wochenende öfters in Hamburg. Auch bekannte Gesichter vom Kyodo Dojo waren anwesend, naja die Anreise war ja auch nicht so schwer. Auf diesem Wege gleich mal liebe Grüße an Thomas Volkmann.

Um 10 Uhr wurde dann der Lehrgang auch noch einmal offiziell eröffnet. In der ersten Einheit beschäftigten wir uns mit mehreren Angriffskombinationen zur Distanzübung für die unterschiedlichen Techniken. Außerdem ließ er Anwendungen aus den Kata Taikyoku Shodan, Heian Yondan und Kanku Sho zeigen. Die wir dann üben konnten. Dabei fand ich einen netten Danträger aus der großen Gruppe der angereisten polnischen Karateka (insgesamt ca.80) mit dem ich die Techniken umzusetzen versuchte. Insgesamt zeichnete sich der Lehrgang durch eine angenehme, entspannte Atmosphäre aus, was auf Grund des geringen Platzes, bei sicherlich etwas mehr als 300 Teilnehmern, nicht selbstverständlich ist.

Dann war erstmal Pause. 2 ½ Stunden Zeit etwas zu Essen und sich ein wenig zu erholen. Frank hatte, dafür ein exquisites kleines Sushi lokal ausfindig gemacht. Hier sollten keine Wünsche offen bleiben. Ob Sushi, Jägerschnitzel, Grillhähnchen, oder Döner; der Besitzer war ein wahres Allroundtalent. Aber, „Hurra, wir leben noch!“. Da es um 3 weitergehen sollte, fanden wir uns eine halbe Stunde vorher wieder in der Halle ein, aber schon dem mitleidigen Blick der Dame am Anmeldetisch konnten wir entnehmen: „Ja, Sensei hat schon wieder vorher angefangen. Man hätte ja aus heute Morgen lernen können, aber nö ... wir doch nicht.“.break Zu Beginn der zweiten Einheit trainierten wir ein Kumite mit hentei Bewegungen, vielleicht etwas zu vergleichen mit Ten no kata hentei, dass offenbar bei Shirai zum Programm gehört, denn er ließ gleich einen Großteil der Übung trainieren, was uns dann leicht überforderte. Zu meiner Erleichterung ging es meinem polnischen Trainingspartner nicht besser. Außerdem trainierten wir in der Folge noch die Kata Heian Yondan, Bassai Dai und Kanku Sho, bevor wir uns etwas intensiver mit Bassai dai auseinandersetzten. Dabei übten wir Stück für Stück die Kata, um immer wieder an bestimmten Stellen kurze Anwendungen einzuflechten. Da im Anschluss an den Lehrgang noch Dan-Prüfungen stattfinden sollten, ließ uns Shirai noch einen na ich nenne es mal Kumite-Drill machen, der bei ihm zum Programm zum 1.Dan gehört. Zum Abschluss kam noch etwas um uns ein wenig auszupowern (nach über 5 Stunden Training, den Temperaturen und der schlechten Luft in der Halle unbedingt nötig), eine Partnerübung, bestehend aus 2-3 kurzen Angriffskombinationen, Block und Konter mit einem langsam ausgeführten Keri, noch einmal zur Distanzübung. Nach der Abschlussgymnastik kam die größte Herausforderung: Das Foto mit Shihan Shirai mit dem uns unser Sensei beauftragt hat. Also zwischen Massengruppenbild und Beginn der Danprüfung noch kurz angequatscht, irgendwem der gerade so herumstand die Kamera in die Hand gedrückt und … geschafft. Na da war dann sogar noch die Zeit kurz Grüße von Nobi zu bestellen und eine gute Heimreise zu wünschen.

Alles in allem ein gelungener Lehrgang, der sich dadurch auszeichnete, dass Shihan Shirai viel erklärt hat, auch wenn dadurch die Übungsphasen teilweise etwas kürzer ausfielen, aber so hat man etwas mehr von der Philosophie des Meisters selbst erfahren können, ein am Ende sicher viel wertvollerer Gewinn, als die ein oder andere neue Technik.

Noch einmal Danke an alle Beteiligten für die gute Stimmung, meinen polnischen Partner, dessen Namen ich leider vergessen habe, für das gute und rücksichtsvolle Üben, Frank, dass er uns so gut gefahren hat und Olli für sein Handtuch. Und zu guter letzt Danke an Sensei Nobi, dass uns bei solchen Lehrgängen nie etwas unvorbereitetes trifft und wir alles bewältigen können.

Frank, Olli und Sven